Nachfolgend werden in alphabethischer Reihenfolge einige Berufe  erklärt, die in meiner Familie vorkamen!!

Ackerer

Das preussische Landrecht definiert vor 1890: „Zum Bauernstand gehören alle Bewohner des platten Landes, welche sich mit dem unmittelbaren Betrieb des Ackerbaues und der Landwirtschaft beschäftigen, insofern sie nicht durch adlige Geburt, Amt oder Rechte von diesem Stande ausgenommen sind.“ In Dörfern, in denen es vorwiegend Vollbauern gab, wurden bis ins 17. Jahrhundert Ämter in der Gemeinde und Kirchengemeinde, wie Schulze bzw. Richter, Kirchvater, Schöffe usw. fast ausschließlich an Vollbauern übertragen, so dass, wenn in den Kirchenbüchern nur ein derartiges Amt angegeben ist, fast mit Sicherheit darauf geschlossen werden kann, dass es sich um einen Vollbauern handelt. Als Kern des Bauerntums wurde in Mitteleuropa stets der Hofbauer gesehen, d. h. der Landwirt, der nur mit seiner Familie oder mit Arbeitskräften (Knecht, Magd) seinen eigenen Betrieb bewirtschaftet. Das durch Verbesserung der Anbautechnik, seit 1870 auch durch überseeische Einfuhren vergrößerte Getreideangebot führte zu einer wachsenden Verschuldung der Bauern und damit zu einer Massenabwanderung in die neu entstandenen Industriegebiete (Landflucht). [Mehr auf Wikipedia]

Bahnwärter

Die Familie Schwarz war über vier Generationen bei der örtlichen Bahngesellschaft angestellt. Wohnhaft ursprünglich im Ortsteil Duisburg-Neudorf, der heute noch von einer Eisenbahntrasse durchzogen wird.

Berufsbezeichnungen:
Bahnwärter, Streckenwärter, zuweilen auch Bahn Wächter genannt, sind die unteren Bahnbediensteten, denen bei den meisten Bahnen die Überwachung des Bahnzustandes und die Sorge für die Fahr- und Betriebssicherheit, u. zw. (im Gegensatze zu den Weichenwärtern) auf der freien Bahnstrecke, obliegt. Die Dienstzeit des Bahnwärters wird so bemessen, daß er in der Regel eine tägliche Ruhezeit von mindestens 8–9 Stunden hat. Nachtdienste sollen nicht mehr als 7, abwechselnd mit einer gleichen Zahl von Tagesdiensten, aufeinander folgen. Die Ablösung im Dienst erfolgt, wenn der Wärterposten nicht doppelt besetzt ist, durch verpflichtete Hilfsbahnwärter oder Ablösewärter nach festgesetzter Reihenfolge. Die Hilfsbahnwärter sind aus den zuverlässigsten und in dem Dienst erfahrenen Bahnunterhaltungsarbeitern auszuwählen.
Ein Weichenwärter ist ein Mitarbeiter in einem Wärterstellwerk, der bei der Durchführung von Rangierfahrten in einem Bahnhof mitwirkt. Darüber hinaus kann der Weichenwärter aber auch an der Durchführung von Zugfahrten gemeinsam mit dem Fahrdienstleiter beteiligt werden, wobei er dem Fahrdienstleiter gegenüber weisungsgebunden ist. [Mehr auf Wikipedia]

Die Eisenbahngesellschaften haben sich im Laufe von über 100 Jahren start verändert, hier eine Zusammenfassung von der Gründung bis zur heutigen Deutschen Bundesbahn: Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (früher auch „Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft“, Kurzform daher „CME“) gehörte neben der Bergisch-Märkischen und der Rheinischen zu den großen Eisenbahn-Gesellschaften, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts das Ruhrgebiet und große Teile des heutigen Nordrhein-Westfalens durch die Eisenbahn erschlossen haben.
Am 18. Dezember 1843 erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft dann die preußische Konzession für die Strecke von Deutz über Mülheim am Rhein, Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Altenessen, Gelsenkirchen, Wanne, Herne und Castrop-Rauxel nach Dortmund und weiter über Hamm, Oelde, Rheda, Bielefeld und Herford bis nach Minden. Mit dieser Streckenführung wurde die billigere Variante gewählt, die das Bergische Land nördlich weiträumig umfuhr. Aufgelöst wurde die drei Gesellschaften zum 1. Januar 1886 und gingen über in den Besitz des Preußische Staates, die Preußische Staatseisenbahn übernahm die Betriebsführung schon mit Wirkung vom 1. Januar 1879. Preußische Staatseisenbahnen bezeichnet diejenigen Eisenbahnunternehmen, die sich im Eigentum oder unter der Verwaltung des Königreichs Preußen befanden. Es gab dabei keine eigenständige Eisenbahnverwaltung, vielmehr waren die einzelnen Eisenbahnunternehmen für sich jeweils der Aufsicht durch das Ministerium für Handel und Gewerbe, ab 1878 durch das davon abgetrennte Ministerium der öffentlichen Arbeiten unterstellt. Mit Wirkung zum 1. April 1920 erfolgte der Übergang der Staatseisenbahnen unter anderem von Preußen in die Reichseisenbahnen, der späteren Deutschen Reichsbahn. Der Teil der Deutschen Reichsbahn, welcher sich nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone befand, wurde im Auftrag der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) weiter betrieben und 1949 zur Staatsbahn der Deutschen Demokratischen Republik. Die Bezeichnung „Deutsche Reichsbahn“ wurde dort beibehalten, während der andere Teil der Deutschen Reichsbahn, welcher in den drei anderen Besatzungszonen lag, mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im September 1949 in der Deutschen Bundesbahn aufging. [Mehr auf Wikipedia]

Dienstmagd

Eine Magd ist ein weibliches Mitglied des Gesindes und das weibliche Gegenstück des Knechts. Im bäuerlichen Bereich wurde bei mehreren Mägden auf einem Hof zwischen der Großmagd und der Kleinmagd unterschieden. Im deutschen Sprachraum ist der Begriff zwar nicht veraltet, wird aber mit Gegenwartsbezug nur mehr selten gebraucht, da der Beruf, den er bezeichnet (Arbeiterin in der Landwirtschaft) selten geworden ist.
Ursprünglich bedeutete Magd so viel wie Maid, eine unverheiratete (junge) Frau, vergleiche das Attribut „die reine Magd“ für die Jungfrau Maria; entsprechend bedeutete Magdtum in der gehobenen Sprache bis ins 20. Jahrhundert Jungfräulichkeit. [Mehr auf Wikipedia]

Handelsmann

Der Kaufmann wurde auch Handeltreibender oder Handelsmann genannt. Bis ins 19. Jahrhundert trugen meist nur selbständige Unternehmer die Berufsbezeichnung Kaufmann, später wurden zunehmend auch Angestellte als Kaufmann geführt.
Den traditionellen drei Ständen der Gesellschaft, dem Klerus, dem Adel und den Bürgern, wurden als vierte Säule die Kaufleute zugeordnet. Diese Säule wurde zuweilen regelrecht umgestürzt, da den Kaufleuten Betrug und das Prahlen mit ihrem Reichtum vorgeworfen wurde. Zugleich jedoch wurde die Tätigkeit des Kaufmanns als Arbeit aufgewertet. Dem entsprechen seit dem 12. Jahrhundert Bemühungen, die Kaufleute als Bestandteil des städtischen Bürgertums in das mittelalterliche Gesellschaftsschema aufzunehmen. Der Kaufmann wurde als gesellschaftlich höher stehend angesehen als der Händler, wenngleich beide ihren Lebensunterhalt durch den Handel verdienten. Im Mittelalter waren Kaufleute oftmals in einer Gilde oder Hanse organisiert und gehörten zur städtischen Oberschicht, dem Patriziat. [Mehr auf Wikipedia]

Leinweber / Weber

Leineweber oder Leinweber ist die historische Berufsbezeichnung für Weber von Leinen, einem auf Handwebstühlen in Leinwandbindung hergestellten Gewebe. Leinengewebe besteht ganz oder zu erheblichem Teil aus Leinengarn, einem aus Flachsfasern gesponnenen Garn. In ländlichen Gebieten erfolgte die Herstellung von Leinen häufig im bäuerlichen Nebenberuf.
Im Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit galt der Beruf des Leinewebers als „ehrlos“ und damit als unehrlicher Beruf. In den städtischen Ständegesellschaften des Mittelalters wurden Kinder aus Leineweberfamilien daher meist von der Aufnahme in andere Zünfte ausgeschlossen. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts erhielten sie durch Reichsgesetze der Jahre 1548 und 1577 die Möglichkeit, ein anderes Handwerk zu erlernen. [Mehr auf Wikipedia]

Müller

Als Müller wird der Handwerksberuf bezeichnet, dem die Herstellung von Mehl oder Gewürzen, Pflanzenöl oder auch Futtermitteln obliegt. Daneben nennt man den Besitzer oder Betreiber einer Mühle Müller, auch wenn diese Mühle heute kein klassisches Müllerhandwerk mehr betreibt.
Da die Müllersfamilien mehr Kinder großzogen, als es Mühlen gab, musste ein Teil der Nachkommen in andere Berufe abwandern. So haben landschaftlich bedeutsam Müllersfamilien im selben Gebiet stets auch Namensvettern in anderen Berufen. Will man die Genealogie einer Müllerfamilie klären, so kann dabei eine Hilfe sein, dass Müller beliebte Paten waren, so dass man den eventuell fehlenden Vornamen der Ehefrau in den Pateneintragungen finden kann. Mit Hilfe dieser Pateneintragungen im Kirchenbuch lässt sich oft der Zeitraum für die Anwesenheit einer bestimmten Müllersfamilie in einer Gemeinde genau eingrenzen. [Mehr auf Wikipedia]

Nagelschmied

Der Beruf entstand als ein Spezialzweig des Schmiedehandwerks. Nagelschmiede bzw. Nagler waren meist der Zunft der Schmiede und/oder Kleinschmiede angeschlossen. Älteste Belege für Nagelschmiede finden sich in Stralsund (1340) oder Nürnberg (1349), während eiserne Nägel bereits zur Eisenzeit verwendet wurden. [Mehr auf Wikipedia]

Pliesterer

Der Pliesterer, im Rheinland und in der Eifel auch Klätscher genannt, ist ein aussterbender Handwerksberuf.
Der oft auf Gemeindeland gestochene Lehm wurde unter anderem mit Häcksel, Streu oder Stroh vermengt. Mit einem „Klätschbrett“ und einem Zollstock erschien der Pliesterer am Bau. Zuerst pliesterte er die Außenwände des Lehmbaus. Idealerweise waren diese bereits ausgetrocknet, bevor die Innenwände gepliestert wurden.
Am 1. Juli 1906 wurde in Berlin der Zentralverband der Stukkateure, Gipser, Pliesterer und Verwandter Berufsgenossen Deutschlands gegründet. Wann er aufgelöst wurde, ist nicht bekannt. [Mehr auf Wikipedia]

Schuster / Schuhmacher

Schuhmacher und Schuster sind zwei gängige Bezeichnungen für ein und denselben Handwerker. Erst im 5. vorchristlichen Jahrhundert trennte sich der Beruf des Gerbers von dem des Schusters. Im Altgriechischen spricht man vom Lederarbeiter oder Lederschneider, wenn man den Schuhmacher meint; im Lateinischen nennt man ihn Ledernäher (sutor). Das hing mit der Art der Hauptfußbekleidung der Römer zusammen, dem Calceus, wo das Zusammennähen der Schaftteile einerseits und von Schaft und Boden andererseits die Haupttätigkeit darstellte. Um sich vom rangniederen Sandalenmacher (sandalarius) abzugrenzen, ließen sich die römischen Schuster auch gerne calceolarius nennen. Neben diesen, neues Schuhwerk produzierenden Handwerkern (heute im weitesten Sinn vergleichbar den Maßschuhmachern und Orthopädieschuhmachern), gab es noch die Flickschuster (sutor cerdo oder sutriballus), deren Aufgabe die Ausbesserung getragener Schuhe war und die Altmacher, die abgetragene Schuhe aufkauften, ausbesserten und wieder verkauften. [Mehr auf Wikipedia]

Schweinehirt / Gemeindehirt

Der Gemeindehirte bzw. Dorfhirte oder Stadthirte, war bis weit ins 19. Jahrhundert ein Hirte, der von den Gemeinden angestellt wurde, um das private Vieh der Bürger und Bauern während der Weidesaison zu hüten und zu versorgen. Er war für Pferde, Rinder, Schweine und Schafe zuständig. Schweinehirten, regional auch Sauhirten genannt, gab es nach dem Aufkommen der Stallfütterung noch bis in die Zwischenkriegszeit.
Er erhielt seinen vereinbarten Lohn am Ende der Weidesaison meist am Sonntag vor Martini (11. November) von der Gemeinde. Die Viehhalter trugen jeweils anteilig zu ihrer Grundstücksgröße, nur gelegentlich auch nach der Anzahl des zu versorgenden Viehs, zum Lohn des Hirten bei. Gelegentlich lebte er auch von den Erträgen eines Grundstückes, des Hirtenackers, der teilweise zusätzlich oder statt eines Geldlohnes zur Verfügung gestellt wurde, teils eigener Besitz war.
Der Gemeindehirte stand oft am Rand der ländlichen Gesellschaft. Dazu trugen neben seiner häufigen Armut und unsicheren Beschäftigung auch Aufgaben wie das „Töten und Abhäuten altersschwacher oder kranker Tiere, welches sie in die Nähe des Abdeckers brachte, sowie ihr häufiges Fehlen beim Gottesdienst“ bei. Dies war jedoch nicht immer so, die soziale Stellung konnte durchaus auch die hohe Verantwortung für die anvertrauten Tiere und die Kompetenzen als „Tierarzt“ widerspiegeln und sich in einer vergleichsweise guten Bezahlung ausdrücken. [Mehr auf Wikipedia]

Tagelöhner

Tagelöhner gehörten in der Regel zur landlosen Bevölkerung und kamen somit bereits aus ärmlichen Verhältnissen. Sie gingen außerdem in der Regel keinem bestimmten Beruf nach oder konnten keinen Beruf mehr ausüben. Deshalb waren sie gezwungen, alle möglichen körperlichen Hilfs-, Gelegenheits- und Saisonarbeiten anzunehmen. Insbesondere auch Arbeiten, die unter dem Niveau des zunftmäßigen Handwerks lagen, wurde von Tagelöhnern ausgeführt. Dazu zählten Schauerleute, Transportkutscher oder Straßenarbeiter. Außerdem verdingten sich angelernte Arbeiter, die keine eigentliche fachliche Berufsausbildung besaßen, als Tagelöhner. Unter den Tagelöhnern befanden sich auch gelernte Handwerker, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht oder nicht mehr in ihrem Beruf behaupten konnten. Von den Verdiensten konnte man allerdings eher schlecht als recht leben. Tagelöhner standen somit weit unten in der gesellschaftlichen Schichtung. Vielfach mussten auch die Ehefrauen als Tagelöhnerinnen oder mit Heimarbeit hinzuverdienen. [Mehr auf Wikipedia]

Waffenschmied

Der Waffenschmied war ein Handwerker und Schmied, der Klingen, Helme, Harnische, Panzerhemden, Schilde und Feuerwaffen anfertigte.
Neben der Meistersignatur oder Meistermarke kam im späten 14. Jahrhundert die behördliche Beschaumarke auf, die die materielle Güte der Waffe bezeugte. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es den Meistertitel Huf- und Waffenschmied. Waffen durfte nicht jeder Schmied herstellen. Dieses Privileg war den Rittergutsschmieden vorbehalten.
Schutzheilige der Waffenschmiede sind Mauritius und Wilhelm von Aquitanien. [Mehr auf Wikipedia]

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