Beresan

Im Jahre 1809/10 wurde das Gebiet am Steppenflüsschen Beresan nordöstlich von Odessa besiedelt. Die meisten Siedler stammten aus aus den durch die Napoleonischen Kriege verheerten Rheinprovinzen (der Pfalz, dem Elsass und Baden). Es war der reichste aller Kolonistenbezirke.
Die Kolonisten gelangten über Böhmen, Schlesien, Mähren und Galizien bis zur Grenzstation Radzwillo. Von dort ging es über Odessa ins eigentliche Siedlungsgebiet.
Alle Kolonien gehörten ursprünglich zum Großliebentaler Gebiet. Aber seit 1813 bildeten sie das Beresaner Siedlungsgebiet.
Von den ersten sieben Kolonien waren Landau, München, Rastatt, Speyer und Sulz mit katholischen, Rohrbach und Worms dagegen mit protestantischen Einwohnern besiedelt.

Benannt nach dem Fluss Beresan in der Ukraine in der Oblast Mykolajiw und der Oblast Odessa, mit den Kolonien: Landau (heute Schyrokolaniwka/Широколанівка), Speyer (heute Pischtschanyj Brid/Піщаний Брід), Rohrbach (heute Nowoswitliwka/Новосвітлівка), Worms (heute Wynohradne/Виноградне), Sulz (zerstört), Karlsruhe (heute Stepowe/Степове), Rastadt (heute Poritschtschja/Поріччя), München (heute Poritschtschja/Поріччя), Katharinental (heute Kateryniwka/Катеринівка), Johannestal (heute Iwaniwka/Іванівка), Waterloo (heute Stawky/Ставки).

Mykolajiw

Mykolajiw (ukrainisch Миколаїв; russisch Николаев/Nikolajew) ist eine Stadt in der südlichen Ukraine mit etwa 500.000 Einwohnern. Mykolajiw ist Hauptstadt der Oblast Mykolajiw am Zusammenfluss des Südlichen Bug mit dem Inhul im Küstengebiet des Schwarzen Meeres gelegen. Odessa liegt 100 km westlich, die Hafenstadt Cherson 60 km südöstlich.
Im Sechsten Türkenkrieg von 1787 bis 1792 eroberte Russland die bis dahin unter osmanischer Oberhoheit stehende Nordwestküste des Schwarzen Meeres. Noch vor dem Friedensschluss von Jassy gründete die Zarin Katharina II. am 7. September 1789 die Stadt Nikolajew als neue Marinebasis und Admiralität (bis 1898) der Schwarzmeerflotte in der Nähe einer alten griechischen Siedlung. Der Generalgouverneur Fürst Potjomkin beauftragte den Brigadier Michail Falejew, den „ersten Bürger der Stadt“, mit dem Aufbau der Stadt und einer Werft. 1897 wurde im Ort eine Straßenbahn eröffnet, die bis heute eine Säule im öffentlichen Nahverkehr darstellt. Bei den Oktoberpogromen im Jahre 1905 verwüstete der Mob einen Großteil der jüdischen Viertel der Stadt und ermordete neun Juden.

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