Leimersheim, pfälzisch „Lämersche“, ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rülzheim an.Das Dorf Leimersheim wurde erstmals 778 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorch erwähnt. Gräber, die im Jahre 1884 gefunden wurden, deuten aber schon auf eine Besiedlung während der Bronzezeit hin. 960 wurde zum Schutze der bischöflichen Untertanen eine Burg gebaut. Erster Burgherr war der Edle Rudolf.
1270 wurden das Dorf und die Burg dem Kloster in Hördt angegliedert. Zwölf Jahre später wurde die erste Rheinfähre bei Leimersheim eingerichtet.
Bei einer Überschwemmung im Jahre 1534 versanken der Gemarkungsteil „Werth“ und das Dorf Potz in den Fluten des Rheins.
1624, während des Dreißigjährigen Krieges, wurden die Klosterdörfer Leimersheim und Kuhardt von marodierenden Truppen überfallen und ausgeplündert. Dies wiederholte sich in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges noch mehrmals. Deshalb wohnten 1660 in Leimersheim nur noch 58 Familien.
1729–31 wurde eine neue Pfarrkirche gebaut, 1772 die Leimersheimer Burg abgerissen. 1786 wurden die Bauarbeiten für die ersten Rheindurchstiche beendet. In der Gewanne „Niederhorst“ westlich des Ortes trafen 1793 in einem Gefecht französische Revolutionstruppen und Einheiten der preußischen Armee aufeinander. Abziehende Dragoner zerstörten das Kreuz vor der Pfarrkirche.
1801 wurde bei der Fährstelle eine Zollstation eingerichtet. Das Gebäude wurde später als Gaststätte benutzt. 1827/28 wurde durch neue Rheindurchstiche am „Karlskopf“ und am „Haselforst“ eine weitere Rheinstrecke bei Leimersheim begradigt. Ab 1871 überquerte ein neues Fährschiff am Längsseil, das durch Nachen getragen wurde, den Rhein. In der Neujahrsnacht 1883 mussten die Einwohner vor den Fluten des Rheins in das höher gelegene Dorf Kuhardt flüchten, die gesamte Gemarkung von Leimersheim wurde überflutet.

St. Gertrud Leimersheim

Die katholische Kirche St. Gertrud liegt im Ortszentrum. Während bereits 960 eine kleine Kirche urkundlich erwähnt wurde, entstand zwischen 1729 und 1732 eine spätbarocke Kirche, die aus Steinen der Klosterkirche Hördt gebaut wurde. Von dieser sind seit der Gebäudeerweiterung 1962 nur noch der Chorraum und der Hochaltar mit Bildern vom Letzten Abendmahl und der Patronin Gertrud von Nivelles erhalten. Der Neubau von 1962, ein Kirchenschiff in Zeltform, wurde von Erwin van Aaken (1904–2008) entworfen. Das helle Haus mit den großen Fenstern und den „schreitenden“ Giebeln nimmt Bezug auf die Inhalte des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Auf FamilySearch sind folgende Kirchenbücher frei verfügbar:
THS: 1688-1729, 1785-1812 / H: 1860-1928 + K:1754-1876 + Familienbuch 1765-1870

Einige Einträge wurden auch in den Büchern der Nachbargmeinde Neupotz vermerkt.
Auf FamilySearch sind folgende Kirchenbücher frei verfügbar:
THS: 1729-1791, 1785-1798 + Familienbuch 1688-1835 / T: 1729-1839 + HS: 1729-1816 / T1840-1870 + H: 1817-1848 S: 1817-1829, 1850-1910

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