Die Anfänge des Dorfes sind schwer zu durchschauen. Die erste Nachricht stammt aus dem Jahre 962; in ihr erscheint allerdings nicht der Name Neuenhausen. Am 25. September dieses Jahres überwies Erzbischof Bruno dem Kölner Stift St. Cäcilien eine Reihe von Gütern, darunter eine Hufe (lat. Mansus, eine Bauernstelle) „in villa Bruoche“ (im Dorf Broich). Eine spätere Hand hat vermutlich gegen Ende des 11. Jahrhunderts über der Zeile „et aecclesiam“ (und die Kirche) hinzugefügt. Deshalb darf man davon ausgehen, dass das hier genannte Broich – und nicht ein anderer der vielen gleichnamigen Orte – die Keimzelle von Neuenhausen war; denn die Äbtissin von St. Cäcilien war in Neuenhausen Grund- und Kirchenherrin.
Vermutlich war Broich der tiefer gelegene Ortsteil mit dem Zentrum Pötzplatz (Brunnenplatz). Dafür spricht auch die Lage der Kirche an der Nahtstelle zwischen Unter- und Oberdorf. Der Name Neuenhausen bezog sich wahrscheinlich ursprünglich nur auf das Oberdorf, weil es sich um einen typischen Rodungsnamen handelt. Dem entspricht auch die Struktur der neuen Siedlung: Sie zog sich den Villehang hinauf und war ausgesprochen kleinteilig und planmäßig angelegt, was bis heute erkennbar geblieben ist. Hier wurden also Kleinbauern angesetzt, überzählige Leute aus der Umgebung, die sich durch Rodung des Waldes eine kleine selbständige Existenz aufbauen konnten. Der Fronhof (Herrenhof, althochdt. fro = Herr; davon abgeleitet fronen, frönen sowie Fronleichnam = Leib des Herrn) der Grundherrschaft von St. Cäcilien lag oberhalb des Dorfes Neuenhausen in einer geschlossenen großen Ackerflur; hier entstanden nach 1950 große Eigenheimsiedlungen. [Mehr auf Wikipedia]

St. Cyriakus Neuenhausen

Die jetzige Pfarrkirche wurde in den 1880er Jahren durch die Frömmigkeit und den Opfersinn der Gläubigen, aber auch mit großer Kunstfertigkeit errichtet und im Jahre 1888 vom damaligen Bischof feierlich konsekriert. Die Kirche ist im sogenannten neugotischen Stil errichtet, der damals beim Kirchbau fast allgemein verwendet wurde.Nachdem sich die Katholische Kirche um die Mitte des 19. Jahrhunderts den verderblichen Ideen der Aufklärung entwunden hatte, beschäftigte sie sich nun umso mehr mit der Geisteswelt des Mittelalters, wo die Menschen in einem Glauben verbunden waren. Diese Zeiten großer Gläubigkeit traten den Christen immer mehr ins Bewusstsein. So begeisterte man sich für die Vollendung des Kölner Domes und alle halfen mit, dieses gewaltige Werk zu vollbringen. In diesem Zusammenhang erschien der gotische Stil des Mittelalters als die ideale Form, neue Gotteshäuser zu errichten. So erwuchsen dann vor allem im Kölner Raum unzählige Kirchen im neugotischen Stil. In der Mitte des 20. Jahrhunderts aber wurde starke Kritik an der Neugotik geübt; man verstand den Sinn nicht mehr und verwarf sie. Erst nachdem so manches zerstört worden war, leuchtete es wieder ein, dass viele dieser Werke von großer Schönheit und bedeutenden künstlerischen Schaffens sind. So kam denn der große Tag (1973), an dem der Landeskonservator bei Besichtigung der Pfarrkirche und erfreut über die Schönheit des erhaltenen Inventars dem Pastor sagte: „Nun erkläre ich Ihre Kirche als ein denkmalwertes Gotteshaus.“ Diese Erklärung hat alle Pfarrangehörige mit großer Freude erfüllt. So wurde denn auch die Kirche in ihrem Äußeren wieder hergestellt, vor allem der Turm, der durch die Kriegseinwirkung stark gelitten hatte. Jetzt ragt die Kirche als das Haus Gottes in neuer Schönheit über dem Häusermeer von Neuenhausen empor und ermahnt die katholischen Christen, dass sie Bürger zweier Welten sind.

 

Im Landesarchiv in Duisburg sind folgende Kirchenbücher digital zu finden:
T: 1662-1769 + H: 1662-1688,1709-1724,1738-1769 + S: 1662-1688,1709-1769 (BA 1806) / T: 1770-1809 (BA 1807) / H: 1770-1809 (BA 1808) / S: 1770-1809 (BA 1809)

Im Historischen Archiv des Erzbistums Köln sind folgende Kirchenbücher zu finden:
H 1770-1841, 1663-1764, 1842-1860 + S 1663-1769 + T 1662-1769 + Liste der Pastöre 1305-1886 (KBN 727) / T 1770-1860 + F 1859, 1867, 1873, 1888, 1894, 1900, 1905, 1915, 1920 (KBN 728) / T 1861-1876 + H 1861-1876 + S 1861-1876 (KBN 729) / T 1877-1899 + H 1877-1899 + S 1877-1899 (KBN 730) / H 1900-1948 (KBN 731) / S 1770-1860 + F 1859 (KBN 732) / S 1900-1948 (KBN 733) / S 1949-1969 (KBN 734)

Im Landesarchiv in Duisburg & im Stadtarchiv Grevenbroch sind folgende Zivilstandsregister zu finden: die Belegakten zu Geburts-, Heirats- und Sterberegistern, Laufzeit : 1794/96-1875

Auf GenWiki ist die Volkszählung in Preußen 1890 frei verfügbar:
für Grevenbroich, Allrath, Neuenhausen & Barrenstein

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