Römische Besiedlung wurde durch Funde und die „Villa Udenis“ belegt. Außerdem führte eine Römerstraße durch das heutige Uedesheim. Die Endung „-heim“ deutet auf einen altfränkischen Namen hin. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Uedesheim in einer gefälschten Urkunde aus dem Jahre 1188 als Udensheim. Seit dieser Zeit besaß die Äbtissin des Neusser Quirinusstiftes einen Hof in Uedesheim. Er hatte 1277 eine Fläche von 42 Morgen. 1293 entstand der Haupthof des Quirinusstiftes in Uedesheim. Im Truchsessischen Krieg wurde der Ort vollkommen zerstört. Auch der Dreißigjährige Krieg ging an Uedesheim nicht spurlos vorüber. Im Jahre 1646 plünderten hessische Soldaten den Ort. Im Jahre 1794 besetzten französische Truppen Uedesheim. Im Rheinbogen zwischen Uedesheim und der Fleher Brücke legten sie eine Artilleriestellung an. Ihre Überreste sind unter dem Namen „Alte Batterie“ bekannt und noch heute zu sehen. Von 1794 an gehörte der Ort zum Kanton Neuss im Arrondissement Krefeld. Der Quirinushof mit 49,51 Hektar Land wurde enteignet und wurde Besitz des französischen Staates. 1815 fiel Uedesheim an das Königreich Preußen. 1816 entstand die Gemeinde Uedesheim, sie bestand aus den Orten Uedesheim, Macherscheid, Stüttgen und Wahlscheider Hof und sie gehörte zur Bürgermeisterei und Sammtgemeinde Grimlinghausen. In den Jahren vor 1929 erhob die Stadt Düsseldorf Anspruch auf Uedesheim und hatte bereits die beiden Wahlscheider Höfe in Privatbesitz gebracht. 1945 besetzten amerikanischen Soldaten den Ort. Nach dem Krieg entstand für vertriebene Bauern eine Bauernsiedlung am Ort.

St. Martinus Uedesheim

St. Martinus ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Uedesheim, einem Ortsteil von Neuss im Rhein-Kreis Neuss. Im liber valoris wurde St. Martinus noch als capella erwähnt, seit 1395 wurde das Gotteshaus als Pfarrkirche bezeichnet. Im Jahr 1453 fand eine Erneuerung der Kirche statt. Dieser Zeit gehört der noch erhaltene gotische Turm an. Er besteht aus drei Geschossen und wurde äußerlich ungegliedert aus Backstein errichtet. Die Turmhalle ist mit einem Gratgewölbe überspannt. Ein gotischer Spitzbogen öffnete sich zum Mittelschiff der alten Kirche.
Am 14. Dezember 1661 zerstörte ein Brand die katholische Kirche bis auf den Turm und den Quirinushof, woraufhin ein Neubau notwendig wurde. Aus dieser Zeit stammt das oberste Geschoss und die Turmhaube. 1783 brannte die Kirche erneut aus und musste wiederhergestellt werden. Wegen des Anwachsens der Kirchengemeinde entschloss man sich 1959, die Kirche niederzulegen und einen größeren Neubau zu errichten. Die neue Kirche, die den alten Westturm einbezieht, wurde unter Aufgabe der traditionellen Ostung des alten Kirchenschiffs errichtet und nach Süden ausgerichtet.

Im Stadtarchiv in Neuss sind folgende Kirchenbücher zu finden: THS: 1779-1799
Die Kirchenbucheinträge aus Uedesheim wurden auch in der Nachbargemeinde Grimlinghausen vermerkt.

Im Stadtarchiv Neuss & im Landesarchiv Duisburg sind folgende Urkunden zu finden:
Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden des Standesamtes Neuss) ab 1798 bis 1907 (Geburtsurkunden) bzw. bis 1937 (Heiratsurkunden) bzw. bis 1987 (Sterbeurkunden)

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