Mündelheim ist ein altes, rechtsrheinisches Bauern- und ehemaliges Fischerdorf im großen Rheinbogen zwischen Kaiserswerth und Ruhrort bei Stromkilometer 765, seit der kommunalen Neuordnung von 1929 verwaltungstechnisch der Name eines Stadtteils des Stadtkreises Duisburg im Stadtbezirk Duisburg-Süd.Der Stadtteil besteht neben dem namensgebenden Ort Mündelheim aus den Orten Serm, Ehingen, Rheinheim sowie Holtum bzw. Holtumer Höfe. Er unterscheidet sich in seiner Geschichte, Bevölkerungsstruktur und seinem Ortsbild von der Ruhrgebietsstadt Duisburg. Das Ortsbild erscheint nämlich über die Mündelheim umgebenden grünen Felder betrachtet und im Schatten der gotisch-romanische Kirche liegenden Häuser immer noch dörflich. Oft wird es als Ort der Ruhe bezeichnet. Beeinflusst wird es auch von seiner Nähe zu den Nachbarorten Düsseldorf-Wittlaer und Krefeld-Uerdingen. Tatsächlich war das alte Dorf Mündelheim über 1000 Jahre lang landwirtschaftlich geprägt. Durch seine Lage an dem großen Rheinbogen ist Mündelheim von drei Seiten von Wasser umgeben. Zum Schutz vor Hochwasser ist es durch einen Rheindeich vom Fluss getrennt.
Wahrscheinlich wurde der Ort nach einem wichtigen Mann der ersten Bewohner, die sich im Ortsgebiet ansiedelten oder angesiedelt wurden, benannt. Die frühere Ortsbezeichnung lautete wohl Heim des Mundilio, die sich im Laufe der Jahrhunderte veränderte. So hieß der Ort u. a. Mundulingheim (um 947), Mundelchem (um 1565) oder Mulchem (um 1820). [Mehr auf Wikipdia]

Ehringen

Ehingen im Norden von Mündelheim liegt auf einer der beiden Dünen aus der Eiszeit. Zurückgeführt wird der Name auf den erstmals 1221 erwähnten Ehinger Hof. Dieser entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem kleinen Fischerdorf, das durch die Ausdehnung der Schwerindustrie an der Rheinschiene fast ganz verschwunden ist.

Serm

Große Mengen an spätrömischen Importfunden aus der Zeit des 4. Jahrhunderts n. Chr. dokumentieren für die Ortslage von Serm das Bestehen einer bedeutenden spätantiken Brückenkopfsiedlung der Römer. Diese befand sich in Sichtweite des über den Rheinlauf hinweg linksrheinisch gelegenen römischen Kastellortes Gelduba im Krefelder Stadtteil Gellep-Stratum. An diesem Platz traf der Rheinhandel an einem alt tradierten Flussübergang auf den Güteraustausch entlang einer Fernverbindung über Land.
Mit dem fortschreitenden Ausbau des Pfalzortes Duisburg und der zunehmenden Ausprägung feudaler Herrschaftsstrukturen in der Region verlor der Ort abschließend seine eigenständige Bedeutung für den Warenaustausch. Im 10. Jahrhundert wurde diese Siedlung aufgegeben.
Die Gründung des heutigen Orts Serm erfolgte später an etwas höherliegender Stelle und steht nicht in direkter Verbindung zum spätantiken Siedlungsplatz. Urkundlich erstmals erwähnt wird Serm im Jahr 1072 als Sermede oder auch Sermethe, was übersetzt etwa „Langes Dorf“ bedeutet und sich auf die lang gestreckte Form eines typischen Straßendorfes bezieht.

St. Dionysius Mündelheim

Die römisch-katholische Kirche St. Dionysius ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Mündelheim, einem Duisburger Stadtteil. Die Kirche ist Dionysius von Paris geweiht. Zur Gemeinde zählt ferner die Kapelle St. Dionysius in Serm.Die jetzige Kirche wurde um 1220 bis 1230 errichtet, der Ort gehörte damals zum Besitz der Grafen von Berg. Das Patronat und das gesamte Kirchenvermögen fielen 1308 durch eine Schenkung an das Lambertusstift in Düsseldorf. Das Patronat und die Einkünfte standen dem Düsseldorfer Kapitel bis zur Säkularisation zu.
Das Gebäude ist eine spätstaufische Gewölbebasilika mit einem Chorgeviert und einer Apsis. Das Langhaus der wahrscheinlich einschiffigen Vorgängerkirche wurde ergraben, sie stammte wohl vom 11. Jahrhundert. Der Turm wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts angesetzt. Zwei an der Westwand der Seitenschiffe wiederverwendete Säulen stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Am Haupteingang ist der Rest einer romanischen Säulenpforte erhalten. Das Mauerwerk ist mit Tuff verkleidet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der fünfstöckige Turm durch Beschuss stark beschädigt. Das Erdgeschoss und der östliche Teil bis zum Langhausdach sind noch erhalten, der Rest wurde erneuert. Die im 19. Jahrhundert gebaute Sakristei wurde 1971 abgebrochen und die Apsis des südlichen Seitenschiffes freigelegt.

 

Auf FamilySearch sind folgende Kirchenbücher frei verfügbar:
T 1651-1874 / H 1651-1874 / S 1651-1755, 1762-1874

Im Landesarchiv in Duisburg sind folgende Kirchenbücher digital zu finden:
T: 1651-1656,1662-1699 + H: 1651-1656,1662-1701 + S: 1662-1700 (LD 181) / T: 1700-1743 + H: 1702-1779 + S: 1700-1757 + Uneheliche 1705-1770 (LD 182) / T: 1744-1779 (LD 183) / S: 1762-1779 + H: 1762-1795 (LD 184) / T: 1780-1805 (LD 185) / T: 1806-1809 (LD 186) / H: 1780-1809 (LD 187) / S: 1780-1809 (LD 188)

Im Landesarchiv in Duisburg sind folgende Urkunden zu finden:
Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden des Standesamtes Duisburg-Süd ab 1874.
Zivilstandsregister vor 1874 gibt es aus Duisburg nicht, da die französische Besetzung bis hier hin nicht reichte.

Im Landesarchiv in Duisburg sind folgende Urkunden frei verfügbar:
Düsseldorf & Duisburg Sterberegister 1876 – 1938

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