Hülchrath war einst das Zentrum des Gebietes an Erft und Gillbach. Bereits im Jahre 900 bestand es als eine befestigte Flachsiedlung zum Schutz gegen einfallende Wikinger. Im 10. Jahrhundert verlegten die Gaugrafen des fränkischen Kölngaus ihren Sitz von Köln nach Hülchrath. Seit dem Jahre 1206 war der Ort Hülchrath als Hilkerode urkundlich belegt. Der Name leitet sich vom germanischen Vornamen Hildeger ab. Große Bedeutung hatte das Schloss Hülchrath als Verwaltungssitz eines großen Amtsbezirks, im Nievenheimer Gau.Im 12. Jahrhundert waren die Grafen von Saffenburg im Besitz der Grafschaft Hülchrath mit dem Ort Hülchrath. Grafschaft und Ort waren kölnisches Lehen (Wohl in Verbindung mit der Vogtei über das Domstift).
Im Jahre 1583 wurde der Ort während des Truchsessischen Krieges zerstört. 1608 wurde der jetzige Ort östlich der Burg als Flecken und mit besonderen Privilegien ausgestattet neugegründet. Zwischen 1590 und 1630 kam es zu zahlreichen Hexenprozessen auf Schloss Hülchrath. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden im Hessenkrieg 1642 Ort und Burg Hülchrath belagert und wieder einmal zerstört.

1815 kam Hülchrath an das Königreich Preußen. Ein Jahr später wurde die Bürgermeisterei Hülchrath gebildet. Sie bestand aus den Ortschaften Hülchrath, Gubisrath, Münchrath, Mühlrath, Neukirchen, Hoisten, Speck, Wehl, Weckhoven und Helpenstein. 1909 wurde der Sitz des Bürgermeisters der Gemeinde Hülchrath nach Neukirchen verlegt. Als die Gemeinde Hülchrath 1929 an den Landkreis Grevenbroich-Neuß kam, wurde sie in Gemeinde Neukirchen umbenannt.
Von 1937 bis 1945 nutzten die Nationalsozialisten die Burg Hülchrath. Von hier aus wurde das Werwolf-Attentat auf den Aachener Oberbürgermeister Franz Oppenhoff gestartet. [Mehr auf Wikipedia]

St. Sebastianus Hülchrath

Erst 1904 wurde eine eigene katholische Pfarrgemeinde Hülchrath gegründet, deren Gebiet zuvor nach Neukirchen eingepfarrt war. Im Jahre 1911 wurde die katholische St. Sebastianuskirche fertiggestellt. Neoromanische 3-schiffige Basilika mit auf der Südseite vorgesetztem quadratischem Turm mit Rhombendach, mit halbrundem Chorschluss und südlich angebautem Sakristeigebäude. Werkstein mit Lisenengliederung und neoromanischen Schmuckformen; alte Glasfenster erhalten.

Standesamtsakten Hülchrath

Seit der Einführung von Standesämtern gegen Ende des 18. Jahrhunderts umfasst der Bezirk der zivilen Gemeinde Hülchrath das Gebiet der katholischen Pfarrgemeinden St. Jakobus Neukirchen und St. Peter Hoisten. Beide Kirchengemeinden wurden im Laufe der Zeit geteilt, so dass bei der Auflösung der zivilen Gemeinde Hülchrath 1929 diese das Gebiet der vier katholischen Pfarrgemeinden St. Jakobus Neukirchen, St. Sebastianus Hülchrath, St. Peter Hoisten und St. Josef Weckhoven umfasste.

Im Landesarchiv in Duisburg & im Stadtarchiv Grevenbroch sind folgende Zivilstandsregister zu finden: die Belegakten zu Geburts-, Heirats- und Sterberegistern, Laufzeit : 1794/96-1875

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