Neukirchen wird als frühgeschichtlicher Siedlungsraum eingestuft und wurde erstmals nachweislich im Jahr 1081 erwähnt.
Älteste Siedlungen sind Rüblinghoven (793 Hrotbertingahova, heute Wüst), Speck und Wehl (817 Weldi), wo der Haupthof einer Villikation der Abtei Werden lag. Von hier aus wurde die Erftaue besiedelt: Helpenstein, Münchrath, Mühlrath, Hülchrath. Neukirchen gehörte zum kurkölnischen Amt Hülchrath, mit Ausnahme von Hoisten, das eine jülicher Enklave bildete (als ehemaliger Helpensteiner Besitz). Das Hülchrather Gericht hatte seinen Galgen zunächst auf der Neukircher Heide, später jedoch an der Stadtgrenze bei Rosellen.
Im Jahre 1794 wurde Neukirchen von französischen Truppen besetzt. Neukirchen gehört nun zur Munizipalität Hülchrath im Kanton Zons. Im Jahre 1815 kam Neukirchen zum Königreich Preußen und wurde der Provinz Jülich-Kleve-Berg zugeteilt, die später in der Rheinprovinz aufging. Seit 1816 gehörte Neukirchen zur Bürgermeisterei Hülchrath und zum Kreis Grevenbroich. 1909 wurde das Bürgermeisteramt von Hülchrath nach Neukirchen verlegt, wobei die zugehörige Gemeinde ursprünglich nach Hülchrath benannt war und erst 1929 den Namen des neuen Amtssitzes erhielt.

St. Jakobus der Ältere Neukirchen

Die Kirche ist im Kern im romanischen Stil errichtet worden. Aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen Chor, Seitenschiffe und der Westturm.
3-schiffige Pseudo-Pfeilerbasilika mit vorgesetztem 4-geschossigem quadratischem Westturm von 1844 und 3-seitigem Chorschluss, Backsteinlisenen; vom Vorgängerbau ein Trachyt-Torgewände mit barocker Holztüre an der Ostseite des Turm-UG erhalten; einzelne Ausstattungsstücke (Orgel, Altar) des 19. Jh. erhalten. Inschriftplatte auf einer Lisene auf der Südseite des Längsschiffes mit einer Datierung 1700/3; im Kirchenbereich alte Grabkreuze des 17. bis 19. Jh. überwiegend aus Sandstein, vereinzelt aus Basaltlava. Kirchhofmauer aus Backstein in ihrem heutigen Verlauf, Glocken in der Grünanlage.Im Landesarchiv in Duisburg sind folgende Kirchenbücher digital zu finden:
T: 1727-1772 (BA 1824) / T: 1760-1809 + H: 1765-1809 (BA 1825)

Standesamtsakten Neukirchen

Seit der Einführung von Standesämtern gegen Ende des 18. Jahrhunderts umfasst der Bezirk der zivilen Gemeinde Hülchrath das Gebiet der katholischen Pfarrgemeinden St. Jakobus Neukirchen und St. Peter Hoisten. Beide Kirchengemeinden wurden im Laufe der Zeit geteilt, so dass bei der Auflösung der zivilen Gemeinde Hülchrath 1929 diese das Gebiet der vier katholischen Pfarrgemeinden St. Jakobus Neukirchen, St. Sebastianus Hülchrath, St. Peter Hoisten und St. Josef Weckhoven umfasste.

Im Landesarchiv in Duisburg & im Stadtarchiv Grevenbroch sind folgende Zivilstandsregister zu finden: die Belegakten zu Geburts-, Heirats- und Sterberegistern, Laufzeit : 1794/96-1875

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